3. April 2018

Rezension: The Cruel Prince

The Cruel Prince
Holly Black 
Hot Key Books
Erschienen am 02.01.2018
Seiten: 370
Fairyloot Edition 

Inhalt:
Als Kind muss Jude mitansehen wie ihr Eltern von einem Feenwesen ermordet werden. Dieser nimmt Jude und ihre Schwestern mit in sein Land und zieht sie als die eigenen groß. Mittlerweile fast erwachsen kann sie sich ein anderes Leben gar nicht vorstellen und versucht ihren Platz in der Welt der Feen zu erkämpfen. Doch dies ist gar nicht so einfach, weil Menschen oft verachtet werden. Das beste Beispiel dafür ist Prinz Cardan, den Jude mindestens so sehr hasst, wie er sie. Doch um in der Welt zurecht zu kommen, muss sie sich auf gefährliches Terrain zwischen Intrigen und Verrat begeben.


Zum Buch:
Ich bin vollkommen hingerissen von dem Cover. Es ist nicht schön im herkömmlichen Sinn, aber trotzdem hat es etwas, was auf mich sehr ansprechend wirkt. Obwohl es schlicht ist, hat es für mich ziemlich viel Aussagekraft. Die Seitengestaltung selbst ist richtig hübsch und verspielt und steht eigentlich im starken Kontrast zum Inhalt.

Für mich war es nicht einfach das Buch zu lesen. Ich hab schon des öfteren englische Bücher gelesen und ich gucke auch Serien auf Englisch, aber ich fand es dennoch schwierig. Das lag vor allem an den spezifischen Wörtern rund um und von der Feenwelt. Ob nun irgendwelche Koboldarten oder Pflanzen, mit vielen der Wörter konnte ich nichts anfangen. Ich hab es dennoch alles Verstanden und konnte mir die Zusammenhänge erschließen, aber dadurch kam ich eben etwas langsamer voran als gewünscht. Ich denke auch, dass das einen Teil der Spannung weggenommen hat. Das Buch ist gut, keine Frage, aber hätte ich es auf deutsch gelesen, wäre es vermutlich fesselnder gewesen.

Die Geschichte selbst hat mir richtig gut gefallen. Wir haben hier mal wieder eine Feenwelt, die grausam und kalt ist. Machtspiele bei Hof, Morde, Folterei und das Verhalten gegenüber Menschen. Tricks, die zu lebenslanger Sklaverei führen, endlose Tänze und Früchte mit Drogengleicher Wirkung. Eine Welt, die gefährlich, düster und skrupellos los. Eine Liebesgeschichte ist hier nicht groß angedacht, würde aber auch das Setting zerstören. Ein paar Gefühle spielen sicherlich eine Rolle, aber es ist nicht zu ausladend oder kitschig.

"Nice things don't happen in storyboos."

Jude hat das alles am eigenen Leib erfahren und dennoch will sie nichts weiter als ein Teil dieser Welt zu sein und Anerkennung erhalten. Sie möchte ein gute Position in der Gesellschaft beziehen und eine gewisse Macht haben. Dafür trifft sie einige zweifelhafte Entscheidungen, die Opfer fordern. Stellenweise handelt sie wirklich grausam, aber um dort zu überleben bleibt ihr auch kaum eine andere Wahl. Sie ist aber auch sehr clever und vermag strategisch zu denken, weiß was sie zu tun hat und schafft es, die ach so gewitzten Feen gegeneinander auszuspielen.

"If I cannot be better than them I will become so much worse."

Die Beziehung, die sie zu Madoc, ihrem Ziehvater, hat, finde ich sehr merkwürdig. Er hat ihre Eltern ermordet und dennoch verspürt sie eine Art Zuneigung, ja vielleicht sogar Liebe ihm gegenüber. Ich denke nicht, dass ich dazu in der Lage wäre.

Dann ist da noch Prinz Cardan, den man eigentlich erst in der zweiten Hälfte des Buches richtig kennenlernt. Man hat immer zu das Gefühl, dass er sich nicht so ganz in seiner royalen Rolle einfindet. Er nimmt nichts allzu ernst und interessiert sich eher für Partys und Alkohol. Außerdem nutzt er jede Gelegenheit um Jude das Leben schwer zu machen, sie zu quälen und ihr nur allzu deutlich zu machen, dass sie nur ein Mensch ist. Später lernt man allerdings noch eine ganz andere Seite kennen, die wesentlich tiefer geht.

Fazit:
Die Welt in die Holly Black uns entführt ist faszinierend und grausam zugleich. Die düstere Stimmung bleibt im Buch durchweg bestehen und sorgt für Spannung. Das Ende lässt einen mit genauso vielen Antworten wie Fragen zurück und lässt auf den nächsten Band hinfiebern.   
❤❤❤❤♡ 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen