29. Mai 2017

Rezension: Outlander - Die geliehene Zeit

Outlander - Die geliehene Zeit
Diana Gabaldon
Knaur Taschenbuch
Erschienen am: 01.01.1996
Seiten: 1232
Originaltitel: Dragonfly in Amber

Inhalt: 
Nachdem Claire und Jamie aus Schottland fliehen mussten, sind sie nun in Frankreich angekommen und versuchen nun am Ursprung des Geschehens den Lauf der Geschichte zu verändern. Die beiden stehen zwischen Intrigen, politischen Strategien und dem französischem Adel, gehen die beiden an ihre Grenzen, um die Schlacht von Culloden zu hindern. Die Frage ist nur, ob sich ihre Opfer lohnen werden.


Zum Buch: 
Das Buch beginnt 1968 in Schottland, wo Claire 20 Jahre nach ihrer Rückkehr, zusammen mit ihrer Tochter nach Antworten über ihre Vergangenheit sucht. Der mittlere Teil springt dann als Rückblende wieder in die Vergangenheit zurück und knüpft an das erste Buch an, während die letzten Kapitel wieder 68 stattfinden und uns mit einem Cliffhanger zurücklassen - vielen Dank auch. Wer die Serie gesehen hat, weiß ungefähr was ihn erwartet, aber ich hatte gehofft, dass das Ende mir trotzdem etwas mehr verrät, stattdessen weiß man eigentlich mehr durch die Serie. 
Auch hier muss ich sagen, dass sich Serie und Buch sehr ähneln, erst im letzten Viertel kamen Szenen, die mir eher unbekannt waren. Kann natürlich aber auch einfach sein, dass es mir entfallen war. Durch die für mich neuen Ereignisse hatte ich das Ende aber auch schneller gelesen. Trotzdem habe ich, trotz einer Woche Urlaub, fast zwei Wochen für das Buch gebraucht. Zwar ist das mit seinen über 1000 Seiten auch wirklich ein dicker Schinken, finde das Lesetempo aber dennoch unter durchschnittlich. Denke, dass das zum Teil an der Handlung in Frankreich liegt. Zwar ist immer etwas im Gange und es bleibt stets spannend, aber so ganz ansprechen konnte es mich nicht. Ich liebe einfach diese Geschichte in den Highlands, die Clans, Landschaft und alles was dazu gehört und Frankreich ist das genaue Gegenteil. Das ganze politische Gerede ist teils ermüdend und ich habe Schottland bestimmt genauso vermisst wie Jamie und Claire.

Einen halben Punkt muss ich auch leider für die Sprache abziehen. Bis auf einzelne Worte hab ich von Französisch nicht den blassesten Schimmer und es kamen wirklich viele französische Sätze vor, die nicht übersetzt werden, was wirklich schade ist. Das Gälische wird wesentlich öfter übersetzt oder lässt sich aus dem Zusammenhang verstehen, da es sich oft nur um Koseworte handelt, aber das Französische nimmt ganze Sätze ein und ich hatte keine Lust alles nachzugucken. Fand ich echt schade.

Insgesamt find ich die Geschichte dennoch super. Das kommt mir alles so realistisch vor, von der Zeitreise mal abgesehen, aber ausschließen würde ich es auch nicht. Das wird mit daran liegen, dass historische Ereignisse aufgegriffen werden. Aber auch die ganzen Geschehnisse, das Gerede, die Lebensumstände scheinen mir nicht aus der Luft gegriffen oder überspitzt und auch die Charaktere tragen ihren Teil dazu bei. Ebenso kommt mir die Liebesgeschichte von Jamie und Claire so echt vor. Die beiden machen zusammen viel durch, was sie immer mehr zusammenschweißt, wodurch ihnen teilweise nur ein Blick des anderen reicht um zu wissen, was vorgeht. Doch sie streiten sich auch oft genug und beleidigen sich und dennoch würde jeder ohne zu zögern für den anderen sterben. Ich liebe es, wenn Jamie Claire mit Spitznamen anspricht. Sassenach oder auch mo nighean donn - ich liebe den Klang und deren Bedeutung. Die Beziehung der beiden wirkt authentisch und nicht überzogen. 

Es kommen auch einige neue Charaktere, von denen ich Fergus am meisten mag. Der Junge ist so tapfer und clever und hat in seinem jungen Leben so viel durchgemacht. Er ist mir echt ans Herz gewachsen. Ansonsten muss ich sagen sprechen mich die altbekannten Gesichter mehr an als die neuen. 

Fazit: 
Die Geschichte rund um die Frasers zieht mich weiter in ihren Bann und entführt in fremde Welten, von der mir die schottische besser gefällt als die französische. Band eins fand ich etwas stärker, aber der Rote Jamie hat mich trotzdem überzeugen können.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen