2. Februar 2019

Rezension: The Wicked King

The Wicked King
Holly Black
Little Brown and Company
Erschienen am 08.01.2019
Seiten: 322

Inhalt:
Um ihren kleinen Bruder Oak, rechtmäßiger Thronerbe von Elfhame, zu schützen, hat Jude ein listiges Spiel gespielt. Nun befiehlt sie im Hintergrund Cardan, High King und mächtigste Kreatur im Land. Dadurch hat Jude nicht nur Macht bekommen, sondern auch einen Platz in der Gesellschaft gefunden. Doch die Faerie sind ebenfalls gut im Ränke schmieden. Bald schon merkt Jude, dass sie nicht nur an einer Stelle zu kämpfen hat. Sie muss hinter die Intrigen sehen, bevor sie ihren Posten und ihr Leben verliert.

Zum Buch:
Elfenkrone, der erste Band der Reihe, ist erst Ende 2018 im Deutschen erschienen. Da ich das Buch jedoch auf Englisch gelesen hatte, war mir die Wartezeit bis zum Erscheinen von Band zwei im Deutschen zu lang und ich habe mir direkt die englische Ausgabe gekauft. Wie auch beim Vorgänger, fand ich es verhältnismäßig schwierig das Buch zu lesen. In der High Fantasy Welt gibt es halt viele Begriffe, mit denen ich nicht vertraut bin, daher hat es etwas länger gedauert, bis ich das Buch beendet hatte. Jedoch konnte man das meiste aus dem Kontext erschließen und nur weniger Begriffe musste ich nachsehen.

"Everything is a game, Jude," she says. "You know that.
And now it's your move."

Dazu kam noch, dass ich ein paar Probleme hatte in die Geschichte einzusteigen, weil mir das Ende vom ersten Teil nicht mehr so präsent war. Einmal in der Geschichte drin, war ich aber wieder gebannt und konnte das Buch kaum weglegen.
Das Worldbuilding an sich wurde weiter ausgebaut und detaillierter gestaltet. Man lernt neue Orte kennen und kehrt an altbekannte zurück. Die Welt bleibt charakterlich aber die gleiche - politische Spielchen, Intrigen, Ränkeschmieden und Macht bestimmen das Geschehen und sorgen immer wieder für Überraschungen und Spannung. Man kann nie wissen, wer auf wessen Seite steht und wem man vertrauen kann.

"Perhaps I can not be glamoured, but that doesn't mean I cannot be broken."

Jude scheint etwas abgebrühter zu sein als im ersten Teil, was ihr etwas an Sympathie nimmt, sie dafür aber interessanter macht. Sie ist eben nicht die typische Protagonistin, sondern geht eher in die Richtung Antiheld. Sie ist skrupellos und spielt andere zu ihrem Zweck gegeneinander aus. Dabei ist die Grenze zwischen ihren Motiven sehr schwammig. Im Vordergrund steht der Schutz von Oak, aber auch ihre eigene Macht nimmt eine große Rolle ein.
Immer noch kann ich das Verhältnis, dass sie zu Madoc hat nicht nachvollziehen. Zwar steht sie ihm kritischer gegenüber, aber hat dennoch viel Vertrauen zu ihm.

Auch Cardan zeigt wieder mehrere Seiten von sich. Er ist der mächtige High Lord, gnadenlos und unnachgiebig. Er liebt es weiterhin auf Feiern zu gehen, zu trinken und seinen Verehrerinnen Aufmerksamkeit zu schenken. Und dann ist da noch sie Seite, die er manchmal Jude gegenüber zeigt: verletzlich, gut und liebevoll.

"[...] that i like him better than I've ever liked anyone and that of all things
he's ever done to me, making me like him so much is by far the worst."


Die Beziehung zwischen unseren beiden Protagonisten ist eine richtige Hass-Liebe. Sie verabscheuen sich für ihre Taten, fühlen sich aber körperlich extrem voneinander angezogen. Und manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es nicht doch mehr ist und sie es sich einfach nicht eingestehen wollen. Es ist ein extremer innere Konflikt was die Oberhand gewinnt - das Begehren oder die Verachtung für den jeweils anderen.  

Zum Ende hin wird das Buch immer spannender und hat noch einige ziemliche Überraschungen parat, die mich als Leser fassungslos zurücklassen und sehnlichst den dritten Band herbeisehen lässt. Auf den muss man leider wieder ein Jahr warten.

Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, die durch den Kampf um Macht und Intrigen dominiert wird und mich gefesselt hat. Gepaart mit undurchsichtigen Charakteren wird die Geschichte optimal abgerundet.
❤❤❤❤♡  

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