16. Juni 2017

Buchverfilmungen - Wir lieben und hassen sie

Es laufen momentan wieder einige Buchverfilmungen in den Kinos, wie Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie oder kommende Woche Du neben mir. Doch was halten wir eigentlich davon und wie kommen sie letzten Endes bei uns an?
Ich denke für uns Leser, sind diese Filme nochmal was ganz anderes, als für Leute, die das jeweilige Buch nicht kennen.
Oft sind Buchverfilmungen gar nicht so bekannt, deshalb gehen sei beim normalen Publikum unter. Wenn ich allerdings von einer kommenden Buchverfilmung erfahre, fiebere ich ihr sehnsüchtig entgegen und muss oftmals was weiter fahren, weil der Film in unserem kleinen Dorfkino gar nicht gezeigt wird.🙈



Ich glaube wir schauen alle etwas kritischer auf den Film, schauen genauer hin und finden daher mehr Dinge zum kritisieren. Denn wenn wir ein Buch lesen, dann benutzen wir unsere Fantasie. Wir entwickeln eine Vorstellung von den Charakteren, ihr Auftreten, Mimik, Gestik und ihr Aussehen. Wir stellen uns ihre Welt vor in der sie leben, freuen und trauern mit ihnen. Wir lernen sie kennen und lieben und sie wachsen uns ans Herz. Und dann erscheinen die ersten Details zum Film. Die Schauspieler werden bekannt gegeben und da kommt schon mal die erste Enttäuschung. Denn egal wie gut der  Schauspieler ist oder wie nahe er der Beschreibung kommt, er kann niemals unsere Vorstellung erfüllen. Meistens kann man sich aber mit dem Gedanken anfreunden und akzeptiert letztendlich den Schauspieler, ja möglicherweise schafft er es sogar uns für sich zu gewinnen.
Wenn der Film erst einmal raus ist, geht die Nörgelei meist erst richtig los. Die Szene war so unpassend. Das war im Buch ganz anders. Das hat aber gefehlt. Der Charakter hat gefehlt und diesen gab es gar nicht. Wir sind schon richtig gut, was das Kritisieren betrifft, aber lasst uns mal ehrlich sein - wir kritisieren auf ziemlich hohen Niveau.

Lasst uns mal ein Standard-Buch von 400 Seiten nehmen. Wie soll man das denn perfekt in einen 120Minuten Film umsetzen? Gar nicht. Zunächst passt das von der Zeit gar nicht, da muss man halt irgendwo Szenen kürzen oder weglassen. Und auch das Budget zieht manchmal einfach einen Strich durch die Rechnung, was die Effekte schonmal ziemlich billig aussehen lässt.
Aber auch wenn das stimmt, man lernt die Charaktere im Buch durch Gedanken besser kennen, die man im Film gar nicht so rüber bringen kann. Und so werden auch schon mal Charaktere gestrichen, die ansonsten im Film nur kurz angeschnitten und nicht richtig rüber gebracht werden könnten.
Klar, ist das manchmal ärgerlich oder traurig, aber anders geht es nun mal nicht.


Natürlich gibt es auch wirklich schlechte Buchverfilmungen. So war ich zum Beispiel enttäuscht von Beautiful Creatures/Sixteen Moons und auch den Trailer zu Fallen - Engelsnacht finde ich nicht gerade vielversprechend. Aber es gibt es Filme, die verschmäht wurden, aber im Bedacht der Umstände und beim Runterschrauben der eigenen Erwartungen so übel nicht waren. Da war unter
anderem Chroniken der Unterwelt, der ganz viel Kritik einstecken musste, den ich aber ganz gut fand. Im Nachhinein waren die Schauspieler teilweise was zu alt und es hat nicht alles so gepasst, aber im Grunde wurden die Charaktere gut rüber gebracht und auch die Welt in der sie leben. Er war sogar relativ nah am Buch, meiner Meinung nach, und es wurden einige Zitate so übernommen.
Auch die Verfilmung der Edelsteintrilogie finde ich gut, obwohl es
ein deutscher Film ist und ziemlich von der Handlung abweicht. Aber in sich sind die Filme gelungen.
Für mich gehen immer die Filme nach den Büchern von Nicholas Sparks. Auch wegen den attraktiven männlichen Hauptdarstellern. Da kann ich mich nie beklagen, sie sind immer genauso schön und emotional wie die Bücher.

Meine absoluten Favoriten sind aber immer noch Hunger Games. Diese Filme sind so genial.
Natürlich gibt es auch hier Abweichungen, aber die sind so unglaublich nah an der Geschichte geblieben. Ich hab mehrmals gehört, dass die Aufteilung von Band drei unnötig gewesen wäre und der dritte Film so langweilig, aber nur so konnten sie auch wirklich am Buch bleiben und die erste Hälfte von Band drei beschäftigt sich nunmal in erster Linie mit den Vorbereitungen fürs große Finale. Von daher fand ich es richtig, das Buch aufzuteilen. Das Einzige was ich nicht verzeihen kann, ist dass Finnicks Unterhosen Szene fehlt. Also diese Minute mehr hätte den Braten bei über zwei Stunden Laufzeit auch nicht mehr fett gemacht. Aber nunja, es ist nicht mehr zu ändern.

Ein Film der leider keine Fortsetzung bekommt ist Vampire Academy. Ich hab Zoey Deutch echt gerne gesehen als Rose und fand sie total passend für die Rolle.😞 Nächstes Jahr erscheint dann auch endlich Maze Runner: The Death Cure auf den ich schon gespannt bin, fand die ersten beiden Teile soweit ganz gut. Anscheinend sollen auch Filme zu Selection, Obsidian und Young Elites erscheinen, doch dazu hab ich bisher noch nichts genaueres in Erfahrung gebracht. Es heißt also abwarten.

Letzten Endes denke ich wir sollten nicht so hart ins Gericht gehen. Mein Tipp: Habt keine Erwartungen an den Film. Ihr wisst, dass er nicht so gut sein kann wie das Buch, es heißt ja nicht umsonst Das Buch ist besser, also geht unvoreingenommen und mit geringen Erwartungen ins Kino, dann könnt ihr nur positiv überrascht werden. Natürlich ist das nicht so einfach, man erwischt einen selbst immer wieder bei Gedanken wie Im Buch war der aber nicht da, aber zumindest wird man nicht allzu sehr enttäuscht. 😏

Also, wie steht ihr zu Buchverfilmungen und welche sind eure Lieblinge? Bzw welche gehen gar nicht? Und zuerst das Buch oder der Film? Dazu werde ich demnächst was zu den Vor- und Nachteilen schreiben. 😀 

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