17. April 2017

Rezension: Feuer und Stein

Feuer und Stein
Diana Gabaldon
Goldmann Verlag (aktuell: Knaur Taschenbuch)
Erschienen am: 01.01.1995
Seiten: 798
Originaltitel: Outlander

Inhalt: 
Die britische Krankenschwester Claire verbringt Ende des zweiten Weltkrieges Urlaub in Schottland. Während ihr Mann sich an der Geschichte interessiert, erkundet Claire die Gegend, dabei entdeckt sie einen alten Steinkreis, der sie plötzlich in die Vergangenheit zurück wirft. Claire findet sich plötzlich in den Highlands gut 200 Jahre vor ihrer Zeit wieder. Während sie sich einem der hiesigen Clans als Heilerin dient, versucht sie fieberhaft wieder in ihre Zeit zu gelangen und begibt sich mehr als einmal in bremslige Situationen.

Zum Buch: 
Nachdem ich sie Serie begeistert geguckt habe und jetzt auf Staffel 3 warte - am Wochenende ist übrigens der Trailer erschienen! - habe ich beschlossen mir die Wartezeit mit dem Buch zu verkürzen. Ich hatte es schon ein paar Monate auf meiner Wunschliste und jetzt kam meine Oma und gab mir diese Ausgabe von 1997, weil sie sie nicht mehr brauchte. Durch das fremde Cover und da 'Outlander' selbst nicht mit im Titel stand, hatte ich zunächst gar nicht realisiert, dass es sich dabei um das Buch handelt. Umso größer war die Freude, als ich es bemerkte.

Zunächst muss ich die Serie loben. Es ist unglaublich wie nah sie an dem Buch ist. Mir kamen fast alle Szenen bekannt vor. Hoffentlich ist es bei den nächsten Bänden/Staffeln auch der Fall.

Ich war wirklich gefesselt, obwohl mir der Inhalt ja bekannt war. Allein die Beschreibung der Gegend war unglaublich gut und realistisch gestaltet. Frau Gabaldon muss viel Arbeit in die Recherche gesteckt haben, um eine solch detailgetreue Geschichte zu entwickeln. Die hisorischen Fakten, sei es Politik oder Lebensweise, sind interessant und realitätsgetreu gestaltet. Man kann noch das ein oder andere über diese Zeit lernen.
Gabaldons Schreibstil ist sehr detailiert und man kann sich gut in die Welt und Zeit hineinversetzen. Allerdings musste ich meinen Wortschatzt hier und da etwas erweitern, da mir nicht alle Wörter bekannt waren. Empfand ich aber nicht als störend. Man konnte sich fast alles aus dem Zusammenhang erschließen.

Claire ist eine unglaublich starke Protagonistin. Als Frau mitten in den Highlands unter brutalen und charmlosen Männern zu überleben ist nicht einfach, gerade wenn man mit den Gepflogenheiten nicht vertraut ist. Aber Claire beweist sich immer wieder und gibt stets Kontra, wodurch sie sich einen gewissen Respekt verdient.
Jamie Fraser ist ein durchweg sympatischer Charakter. Mutig, frech und gewitzt sorgt er für den ein oder anderen Schmunzler, genauso wie atemlose Momente. Wenn er mal wieder Kopf und Kragen riskiert um Claire aus der Patsche zu helfen, ist man kaum im Stande das Buch auf Seite zu leben.

Die Nebenchraktere sind alle durchweg liebevoll und detailliert gestaltet. Nicht, dass alle Personen nett wären, bei manchen kommt einen fast die Galle hoch, aber jeder hat seinen gewissen Reiz und seine Eigenarten. Man merkt, dass Herzblut in der Ausarbeitung steckt.
Ein Charakter, der mir einfach unsympatisch ist, und ich weiß nicht ob es nur mir so gut, ist Frank Randall, Claires Ehemann. Schon in der Serie war ich nicht sonderlich angetan von ihm und auch im Buch konnte ich nicht mit ihm warm werden. Weiß auch nicht so recht weshalb.

Fazit: 
Diana Gabaldon hat eine packende Geschichte erfunden, die einen wünschen lässt, man könne selbst dort leben. Mit richtigen Toiletten und fließend Wasser. Trotz der vielen Seiten bleibt es stets spannend und man fiebert mit den Protagonisten mit. Freue mich schon die nächsten Bände zu lesen.
     

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