15. August 2017

Rezension: Das Reich der sieben Höfe - Flammen und Finsternis

Das Reich der sieben Höfe - Flammen und Finsternis
Sarah J. Maas
dtv Verlagsgesellschaft
Erschienen am 04.08.2017
Seiten: 720
Originaltitel: A Court of Mist and Fury

Inhalt: 
Feyre hat Amarantha besiegt, Tamlin und den Rest Prythians gerettet und kehrt an den Frühlingshof zurück. Doch das Ganze hat seinen Preis. Ihre Taten verfolgen sie sowohl am Tag als auch in der Nacht und sie leidet immer Stärker unter ihren Taten. Dazu kommt noch der Handel mit dem High Lord des Hofes der Nacht. So holt Rhys sie wie abgemacht eine Woche im Monat an seinen Hof, was nicht ohne Folgen bleibt.

Zum Buch: 
Den ersten Band habe ich bereits in den Himmel gelobt, deshalb weiß ich gar nicht genau wie ich diesen Band noch höher stellen kann. Das Buch ist der Wahnsinn! Ich liebe, liebe, liebe es. Ich hab sogar davon geträumt, so sehr hat sich die Geschichte in meinen Gedanken festgesetzt. Ich kann jetzt schon sagen, dass das eins der besten Bücher des Jahres ist, wenn nicht sogar das Beste. Das Buch hat alles was man braucht und bietet ein Auf und Ab der Gefühle. Ich habe gelacht, geweint und gezittert. Ich habe getrauert, gekämpft und geliebt. Ich konnte fühlen was Feyre fühlt, spüren was sie spürt und sehen was sie sieht. Das liegt zum einen an der Geschichte, aber vorallem an Maas' Schreibstil. Ich denke die Frau ist eine Göttin! Sie schafft es, durch ihre zahlreichen Details, dass man in dieser Welt lebt und ein Teil von ihr ist. Dass man Seite um Seite mitfiebert und das Buch einfach nicht weglegen kann.
Feyre hat im ersten Band eine Menge durchmachen müssen und dafür zahlt sie nun ihren Preis. Sie quält sich Nacht für Nacht durch Albträume. Sie lädt sich die volle Schuld für die Morde unterm Berg auf und zerbricht immer mehr daran. Ja, sie ist quasi gebrochen. Doch irgendwie quält sie sich immer wieder aus dem schwarzen Loch und erfüllt ihre Aufgaben. Sie macht im Verlauf eine riesen Wandlung durch, die ich von Anfang bis zum Ende nachvollziehen kann. Ich versteh ihre Ängste und ihre Schuldgefühle und respektiere sie dafür, dass sie sich zusammenreißt. Sie ist unglaublich stark, einfühlsam, schlagfertig und hat ein großes Herz. Sie ist clever und gibt nicht auf. Und bei all dem ist sie immer noch sie, sie ist menschlich.
"Sei dankbar für dein menschliches Herz, Feyre. Und hab Mitleid mit all jenen, die nichts mehr empfinden." - Seite 15

Im ersten Teil war ich noch ein riesen Tamlin Fan, doch er hat ebenfalls viel durchlebt und sich dadurch verändert. Ich denke, dass er alles tut um Feyre zu schützen und ihr zu helfen, allerdings sieht er nicht, dass er den falschen Weg geht. Er denkt, dass er das Richtige macht ohne einmal zu fragen was Feyre dabei empfindet oder was sie sich wünscht. Er sieht nicht wie es ihr tatsächlich geht. Er trifft falsche Entscheidungen, aber nicht aus bösartigen Gründen. Ich glaube er ist einfach fehlgeleitet und sollte öfter andere hören.
"Das Leben ist angenehmer, wenn du in der Nähe bist." - Seite 305
 
Endlich lernen wir auch Rhysand besser kennen. Ich hab nach dem ersten Band schon gesagt, dass ich nicht ganz hinter seine Fassade blicken konnte und ich gespannt sei wie es mit ihm weiter ginge und ich kann nur sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Rhys ist so ein vielseitiger, komplexer Charakter, den man nur lieben kann. Es geht gar nicht anders. Die Welt kennt ihn nur als grausamen, erbarmungslosen High Lord, doch er ist so viel mehr. Was er für Feyre tut und wie er mit ihr umgeht, lässt keinen Moment daran zweifeln, dass er im Grunde ein gutes Herz hat. Er trägt eine Menge Balast mit sich rum und hat eine tiefgründige, lange Vergangenheit und ich konnte gar nicht genug davon bekommen, mehr über ihn zu erfahren. Er hat ein viel schlechteres Bild von sich, als er verdient hat.

"Du bist meine Rettung, Feyre." - Seite 248
Aber auch die neuen Charaktere haben viel Herz und Seele. Ich liebe sie alle. Ob Cassian und Azriel, Mor oder Amren. Sie haben alle einen eigenen Charakter, ihre eigene Geschichte zu erzählen und sind nicht einfach nur lieblose Nebenfiguren.
Im ersten Band hat man den Frühlingshof und den Berg kennengelernt, doch hier führt uns Maas tiefer ins Land. Man reist zum Hof der Albträume und zum Hof der Träume, zum Hof des Sommers und nach Velaris. Ein Ort ist interessanter als der andere und sie unterscheiden sich von Grund aus, doch alle sind detailliert und malerisch gestaltet.
"Auf diejenigen, die zu den Sternen schauen und sich etwas wünschen Rhys." [...] "Auf die Sterne, die zuhören - und die Träume, die wahr werden." - Seite 388
Das Ende hat mich komplett fertig gemacht und ich habe richtig geweint. Feyre ist so mutig und Aufopferungbereit und sie verdient einfach alles Glück der Welt und ich hoffe wirklich sehr, dass das Blatt sich im dritten Teil für sie wendet. Am liebsten würde ich den nächsten Band sofort auf Englisch lesen, aber ich befürchte, dass das Ende noch schlimmer ist und damit könnte ich erstmal nicht leben.
 
Fazit: 
Das Buch bringt Herzklopfen und raubt einen den Atem. Es hat alles was man braucht und fesselt einen bis zum Schluss. Sarah J. Maas hat so viel Herzblut in diese Geschichte gesteckt und ich kann gar nicht genug bekommen.  
❤❤❤❤❤
 
     

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen