9. März 2017

Rezension: Wir fliegen, wenn wir fallen

Wir fliegen, wenn wir fallen
Ava Reed
ueberreuter
Erschienen am: 17.02.2017
Seiten: 292


„Ein Windhauch und alles kann sich ändern. Ein Moment und alles kann vorbei sein. Und gleichzeitig entsteht etwas Neues."


Inhalt: 
Als Phil stirbt hinterlässt er seinem Enkel Noel und der siebzehnjährigen Yara eine Liste mit zehn Wünschen. Sachen, die er gerne gemacht oder erlebt hätte, es aber nicht mehr konnte. Nun liegt es an Noel und Yara diese Liste abzuarbeiten - und zwar gemeinsam. Dabei können die beiden sich gar nicht ausstehen. Dennoch willigen sie Phil zu liebe ein und begeben sich auf eine Reise, die ihre ganze Welt verändern soll.

Zum Buch: 
Ich habe mich auf Anhieb in das Buch verliebt. Der Titel klingt einfach so toll und macht einen richtig neugierig. Dann noch das Cover dazu. Es ist so schön gestaltet, sowohl der Einband als auch das Buch selbst. Ich kann mich gar nicht entscheiden was schöner ist. Auch im Buch selbst sind einige Hingucker, die sich auch inhaltlich wiederfinden lassen.
Gut gefallen haben mir auch die Zitate zu Beginn jedes Kapitels. Es gibt das ein oder andere, das einfach hängen bleibt.



Schon beim Klappentext weiß man worauf es in dem Buch hinausläuft und trotzdem schafft das Buch es dich mit auf eine Reise zu nehmen und dich zu entführen. Beide Protagonisten hatten es in ihrem jungen Leben nicht leicht und tragen eine Last mit sich, der sie sich während ihrer Reise stellen. Das sorgt für eine sehr emotionale Geschichte. Ich habe gelacht, geweint und mitgefiebert. Eine Geschichte, die einen hoffen und träumen lässt, aber auch zum Nachdenken bringt. An manchen Stellen musste ich wirklich inne halten und hab mich gefragt, was ich im Leben noch erleben möchte, was das Leben zu bieten hat, was man vielleicht gar nicht so wahrnimmt. 

"Wir bestehen aus Erinnerungen."

Ich finde beide Protagonisten sehr stark. Zum einen ist da Noel. Man lernt ihn als unzufrieden Typen kennen, der sich anderen gegenüber als nicht besonders freundlich erweist. Ein Idiot halt. Doch er öffnet sich immer mehr und man merkt, dass er eigentlich sehr verletzlich ist und Angst davor hat enttäuscht zu werden. Noel ist aber auch sehr humorvoll. Immer einen witzigen Spruch auf den Lippen, so hat er mich wirklich das ein ums andere Mal zum Lachen gebracht.
Auch Yara hat einen ziemlich Schicksalsschlag gegeben und hat nun Schwierigkeiten wirklich glücklich zu sein. Sie zieht sich zurück und vergräbt sich in ihren Büchern. Dass sie so ein Buchfreak ist und Game of Thrones zitiert, hat ihr definitiv Pluspunkte eingebracht. Ich finde es mutig von ihr -von beiden- sich auf eine Reise mit einem Fremden zu begeben bei der sie nicht weiß was sie erwartet. Und trotz allem merkt man wie sehr sie sich freut diese Erfahrung machen zu können. Ich denke unterbewusst sieht sie das als Chance an einfach mal zu vergessen.
Beide machen eine Charakterentwicklung durch, die man Schritt für Schritt nachvollziehen kann. Auch der Sichtwechsel von Kapitel zu Kapitel hilft die beiden besser zu verstehen und kennen zu lernen.

Ich finde das Buch bietet so viel mehr, als eine Geschichte von zwei Teenagern. Es zeigt was es in der Welt für schöne Sachen gibt, dass wir manchmal zu blind sind sie zu erkennen. Es zeigt, dass man nie den Mut verlieren soll und nach vorne Blicken muss. Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern, man kann nur versuchen das Beste aus der Gegenwart zu machen, Chancen zu ergreifen und das Leben zu genießen. Genau das setzt Ava Reed packend um. Man hat das Gefühl stets in der Geschichte zu sein und mit Yara und Noel diese Reise zu machen. Das nicht alles immer nach Plan verläuft, führt zu immer unterschiedlichen Emotionen, die durch den flüssigen und gut bildlich gestalteten Schreibstil wunderbar rüber gebracht werden.

Fazit: 
Einfach nur wow. Ava Reed hat mit einem doch schon bekannten Thema ein wirklich rührendes und emotionales Buch geschaffen, das unter die Haut geht. Ein auf und ab der Gefühle bringt einen selbst dazu über das eigene Leben nachzudenken. Gerne hätte die Reise von Yara und Noel noch länger dauern können. Das Buch konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und es gibt so manch einen Satz, der hängen bleibt. 

 

"Unsere Welt besteht aus vielen kleinen Wundern, wir nehmen uns nur zu selten Zeit für sie."

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